Zur Priorität unserer Forschung
Grünes Wachstum kann als eine Umgestaltung bestehender Produktions- und Konsumsysteme definiert werden, die zu einer Verringerung der anthropogenen Umweltbelastung bei gleichzeitiger Steigerung der wirtschaftlichen Aktivität führt. In diesem Zusammenhang hat das Konzept der Bioökonomie zunehmend an Bedeutung gewonnen. Derzeit werden verschiedene Bioökonomie-Übergangspfade ins Auge gefasst, die auf die Substitution fossiler Brennstoffe, die Produktivität des Primärsektors, neue und effiziente Verwendungsmöglichkeiten von Biomasse sowie höherwertige Anwendungen abzielen. Die Wachstumsgrenzen dieser Pfade sind noch nicht systematisch entlang physikalischer, technologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Dimensionen untersucht worden.
Angewandte Forschungsmethoden in BELOW
Eine Delphi-Studie bildet die Grundlage für die Beschreibung von Wachstumspfaden und deren Begrenzungsfaktoren biobasierter Sektoren. Stakeholder und Expert:innen quantifizieren Wachstumsgrenzen aller Dimensionen. Da BELOW einen besonderen Schwerpunkt auf die Landsektoren legt, werden die Preisbildung und mögliche Verlagerungseffekte zwischen diesen Sektoren mit einem systemdynamischen Marktmodell detailliert modelliert. Das allgemeine wirtschaftliche Umfeld wird mit dem multi-regionalen Input-Output-Modell EXIOBASE3 dargestellt, das künftige Veränderungen des BIP, der Bevölkerung und des Energiemixes widerspiegeln und Substitutions- und einkommensinduzierte Rebound-Effekte erfassen kann. In einem abschließenden Stakeholder-Workshop werden die Implikationen für bioökonomisches grünes Wachstum in Österreich reflektiert und verbreitet.
Inhalt des Forschungsprojekts BELOW
In der Forschung zielt das Projekt BELOW anhand des Beispiels Österreich darauf ab, das Potenzial von Transformationspfaden zur Reduktion anthropogener Umweltbelastungen bei gleichzeitigem Beitrag zum Wirtschaftswachstum unter Berücksichtigung physikalischer, technologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftspolitischer Wachstumsgrenzen abzuschätzen. Der zeitliche Rahmen erstreckt sich über den Zeitraum von 2020 bis 2050. Der Schwerpunkt des Projekts liegt auf den anthropogenen Treibhausgasemissionen (THG) und der Landnutzung als Umweltstressoren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) wird als Indikator für wirtschaftliche Aktivität verwendet und mit sektoralen Indikatoren wie dem Arbeitsentgelt nach Qualifikationsniveau und der Bruttowertschöpfung ergänzt. BELOW verfolgt einen szenariobasierten Ansatz – die Quantifizierung der Wachstumsgrenzen spiegelt zugrunde liegende Annahmen wider, die in jeder Phase des Projekts transparent gemacht werden.
Das Projektteam
| Merangasse 18/II, 8010 Graz |
| Glacisstraße 27/I, 8010 Graz |
| Merangasse 18/EG, 8010 Graz |
| Merangasse 18/I, 8010 Graz |
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| Merangasse 18/II, 8010 Graz |
Förderer des Projekts BELOW
Das Projekt wird vom Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank gefördert.